Reims II
Gartenstadt | Stadtgarten | Ville de jardins | Jardin en ville

Im Reimser Stadtraum ist der Einfluss zweier großer städtebaulicher Ideen nahezu allgegenwärtig: Die Ideen der Gartenstadt und des Stadtgartens. Am Beginn dieser historischen Entwicklung standen begrünte Festungsanlagen, Promenaden und bürgerliche Parks, gleichsam Gärten für das bürgerliche Kollektiv. Bereits früh – schon um 1730 – entstanden in Reims auf Betreiben der Bürgerschaft die ersten Promenaden. Vor dem Hintergrund einer immer tiefer greifenden Industrialisierungund mit zunehmender Wohnungsnot und Verarmung der urbanen Bevölkerung trat seit Ende des 19. Jahrhunderts neben die bürgerliche Dimension des Stadtgartens die soziale Dimension der Gartenstadt. Mit ersten gartenstädtischen Siedlungen ab 1913 begründet die Gartenstadtgesellschaft Foyer Rémois jene Reimser Tradition, immer wieder neue „Cités-Jardin“ zu entwickeln. Auch für den gesamtstädtischen Zusammenhang wurde die Gartenstadtidee relevant, seit die Wiederaufbauplanungen nach den Zerstörungen des ersten Weltkrieges jenem Leitbild folgten. Bis heute haben all jene Ideen großen Einfluss auf die stadträumliche Entwicklung von Reims. Unter diesem Blickwinkel werden wir – ganz im Sinne der Architekturspaziergänge [Promenades Architecturales] – die urbane Landschaft von Reims zu Fuß entdecken. Wir werden einen erstaunlichen Querschnitt klassischer und innovativer Typen von Grünräumen und Stadtarchitekturen erwandern; eine unkonventionelle Art, sich an eine typische Facette von Reims anzunähern: Gartenstädte „aus einem Guss“, Schrebergärten, Stadtpromenaden, vergessene Grünzüge und Sportparks sowie die neue, grüne Urbanität des Parvis de la Cathédrale.
Bisherige Termine: 29 | aug | 2009, 04 | sep | 2010